Fast 230 Jahre alt und immer noch aktuell: Adolph Freiherr von Knigges Bestseller "Über den Umgang mit Menschen". Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, durch Geistes- und Herzensbildung Menschen zu erziehen.
Der verarmte Adlige, der irrtümlich noch immer als Verkünder feiner Tischmanieren gilt, hat das Sozialverhalten der Menschen unter die Lupe genommen, analysiert und Schlüsse fürs "gute Benehmen" daraus gezogen. Wobei er unbedingt Wert auf Einsicht legt. Das Sein ist ihm wichtig, nicht der Schein. Und so plädiert Knigge beispielsweise dafür: "Beurteile die Menschen nicht nach dem, was sie reden, sondern nach dem, was sie tun. Richte deine Aufmerksamkeit auf die kleinen Züge, nicht auf die Haupthandlungen, zu denen jeder sich in seinen Staatsrock steckt."
Es ist sehr schade, dass der Freiherr der heutigen Jugend nicht mehr vermittelt wird. Auch sie könnte noch viel von ihm lernen.
Hier eine kurze Biografie dieser herausragenden Persönlichkeit:
Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr von Knigge wird am 16. Oktober 1752 in Bredenbeck bei Hannover geboren. Sein Vater ist der Hofgerichtsrat Philipp Carl Freiherr von Knigge, seine Mutter Louise Wilhelmine, geb. Knigge. Er wächst in Bredenbeck auf, wo er von Privatlehrern unterrichtet wird. Im Alter von zehn Jahren verliert Adolph seine Mutter, und drei Jahre später, 1766, den Vater. Die Eltern hinterlassen ihm Schulden von über 100 000 Reichstalern, die durch Abgabe der Güter ausgeglichen werden. Dem Waisen kommt eine Rente zu. 1766 immatrikuliert Knigge sich an der Universität Göttingen zum Jurastudium. Er wird zunächst Assessor bei der Kriegs- und Domänenkammer, dann Hofjunker.
1772 zieht Knigge nach Kassel und tritt der dortigen Freimaurerloge »Zum gekrönten Löwen« bei. Er heiratet Henriette von Baumbach. 1774 übernimmt er die Leitung der hessischen Tabakfabrik. Bald zieht das Paar auf das Gut von Henriettes Mutter, wo Knigge sein erstes Theaterstück schreibt. 1776 wird er auf Goethes Vorschlag von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar zum Kammerherrn ernannt. Im Folgejahr gründet Knigge in Hanau ein Liebhabertheater. Von 1779 bis 1796 schreibt er Rezensionen für die von Friedrich Nicolai herausgegebene »Allgemeine deutsche Bibliothek«. 1780 zieht Knigge nach Frankfurt und tritt dort dem Illuminatenorden bei. Er gewinnt unter dem Ordensgründer Adam Weishaupt großen Einfluß und schafft es, den Orden in Norddeutschland zu zu verbreiten. 1783 zieht Knigge nach Heidelberg. In Mannheim trifft er ibei einer Aufführung von "Kabale und Liebe" Friedrich Schiller. Nach einem Aufenthalt in Hannover zieht Knigge 1790 nach Bremen um, wo er zum Oberhauptmann ernannt wird. Wegen seiner Sympathie für die französische Revolution ist er Schikanen von der Regierung ausgesetzt. Er reagiert 1795 mit dem anonymen »Manifest einer nicht geheimen, sondern sehr öffentlichen Verbindung ächter Freunde der Wahrheit«, das in Wien herauskommt. Am 6. Mai 1796 stirbt Knigge in Bremen.
Ich freue mich sehr, dass
Heidi (Heidi´s Seite)
an den Neckarstrand gefunden hat. Nimm Platz und fühle dich wohl hier. Herzlich Willkommen.
Guten Morgen, meine liebste Irmi,
AntwortenLöschenja, der liebe Herr Knigge, immer noch aktuell und so manchem könnte man diese Lektüre wärmstens ans Herz legen *schmunzel*
Danke, daß Du wieder einmal an ihn erinnernt hats mit Deinem schönen und informativen Post!
Ich wünsche Dir einen schönen Tag und ein herrlich sonniges Sommerwochenende!
♥ Allerliebste Grüße und einen festen Drücker, Deine Claudia ♥ ( die aber dann lieber im Schatten bleiben wird ;O) ...)
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschenach ja der gute Knigge, schön das Du an ihn erinnerst.
Das "gute benehmen" ist in den letzetn Jahren ziemlich zurück gegangen.
Wirklich schade das es an den Schulen kein "Knigge-Fach" gibt, das würde so manchen Jungendlichen gut tun.
Ein schönes sonniges Wochenende wünsche ich Dir...
Liebe Grüße
Biggi
...und in Bremen gibt es das Stadtbekannte *Cafe Knigge*!
AntwortenLöschenMoin Irmi,
bisher sah ich nicht den Zusammenhang mit dem Freiherrn!
Über die Bezeichnung Herzensbildung freue ich mich immer und hoffe auf Umsetzung und Ansteckung!
*Laut Knigge* wird oft als überholt und s-teif* (Bremer s-t) angesehen, dabei wäre es äußerst wichtig im Umgang miteinander.
Hab herzlichen Dank und liebe Grüße!
Kelly
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschender Knigge hat mich selbst in der Tanzstunde verfolgt :-), aber schön, nun noch mehr über ihn zu wissen. Habe gestern Cortison bekommen und stehe noch halb neben mir :-(.
LG Helga
Oh je , Gute Besserung für Dich :)
LöschenLiebe Irmi, über ihn zu lesen hat mir jetzt viel Spass gemacht, ist er uns "älteren" doch wohlbekannt.
AntwortenLöschenglg Susanne
Hallo Irmi das mache ich doch sehr gerne :))
AntwortenLöschenHast Du Heute wieder ein Thema wo ich grinsen muss. Ich glaube den Knigge , also das Buch hat mein Ausbilder auswendig gelernt *gg . Hat er uns doch noch den letzten Benimm-Schliff beigebracht :))
Auf jeden Fall sehr interessant was Du heraus gefunden hast :)) Danke dafür
Liebe Grüße und ein fabelhaftes WE für Dich
von Heidi
Liebe Irmi
AntwortenLöschenein sehr intressantes Posting und muss auch sagen der Herr Knigge fehlt uns überall gerade in den Schulen und auch mir ist er bekannt mit seinem Buch.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Lieben Gruss Elke
ja, der knigge fehlt an allen ecken und enden!
AntwortenLöschenein tolles wochenende wünsche ich dir :-)
lg anja
Ich empfinde es als äußerst wohltuend, wenn man auf unbekannte Menschen trifft (gleich welchen Alters) und spürt, dass ihnen ihr Gegenüber nicht gleichgültig ist und die Begegnung in Wertschätzung stattfindet. Warum existiert noch keine Knigge App? Oder gibt es sie schon?
AntwortenLöschenegbert
wenn Du eine findest ... dann unbedingt teilen *gg
LöschenJa - gutes Benehmen - nicht immer findet man es ...leider.. auch sehr viele Bloggern könnte eine Lektion daraus nich schaden....hihi! Hoch lebe Knigge, Elmayer & Co!
AntwortenLöschenSchönes Wochenende!
Du hast schon recht Irmi, ein bisschen mehr Benimm würde unsrerer Jugend nicht schaden, wo bei ich allzu steifes Benehmen allerdings auch nicht mag, Der Mensch sollte schon noch natürlich rüberkommen
AntwortenLöschenlg und ein schönes Wochenende wünscht
gabi
Gutes Benehmen kann nicht schaden liebe Irmi. Eine interessante Biografie.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sabine
Liebe Irmi, selbst ich "begegnete" in meiner DDR-Kindheit Herrn Knigge im Rahmen der guten Tischsitten. Interessant fand ich an Deinem Beitrag die Verbindung zu Goethe und zu den Freimauerern. Knigge ist durch Deine Worte nun in mir gewachsen. Danke!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nula
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenim Bücherregal meiner Mutter liegt noch ein alter "Knigge". Ich muss diesem Herrn beipflichten, denn nicht die Sprüche lassen auf den Charakter eines Menschen schließen, sondern sein Tun und sein Benehmen. Obwohl ich dies noch etwas einschränken möchte, nämlich das Tun, das jemand auch dann an den Tag legt, wenn er sich unbeobachtet fühlt. Gutes Benehmen muss man nämlich verinnerlichen und nicht vortäuschen.
Gutes und höfliches Benehmen ist das, was man seinen Kindern von Klein an beibringen sollte.
Herzliche Grüße
Astrid
Daneben liegen ist doch "in",man braucht doch nur nach Amerika zu blicken. Da gibt es einen Menschen der es geradezu liebt ungehobelt zu sein. Was erwarten wir dann von der Jugend??? Schade ist es, dass der gute alte Knigge nichts mehr zu sagen hat. Wir haben bei der Erziehung unserer Kinder immer darauf geachtet, dass sie dem Nächsten mit Achtung begegnen, natürlich kommt es auch auf das Vorbild an. Und trauen sollte man sich als älterer Mensch auch mehr, z.B. ruhig mal in netter Weise ein schlechtes Verhalten anzusprechen, manchmal entsteht ein sehr interessantes Gespräch daraus.
AntwortenLöschenLieber Gruß
und ein schönes Wochenende
wünscht Edith
Hey Irmi, den Knigge mache ich ganz oft mit den Schülern, daraus wurden ja bereits richtige Unterrichtsinhalte gestaltet :).
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Ja liebe Irmi, das gute Benehmen. Das laesst heute oft zu wuenschen uebrig, und das leider nicht nur bei Jugendlichen. Und da haben wir auch schon den Grund fuer deren Fehlverhalten, denn der Apfel faellt halt nicht weit vom Stamm. Schade...
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