Anders, als es der mittelalterliche Name vermuten lässt, geht es an diesem Tag um den lebendigen Leib Christi.
Am 60. Tag nach Ostern - am zweiten
Donnerstag nach Pfingsten - feiern die Katholiken Fronleichnam, das
"Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi". Doch wissen immer
weniger Menschen – seien sie nun getauft oder nicht –, was da eigentlich
gefeiert wird. Schlimmer noch: Wenn sie davon hören, dass Brot und Wein
zu Leib und Blut Christi werden, dann winken viele ab und bezeichnen es
womöglich als "Hokuspokus". Was also hat es damit auf sich, wenn die
Christen die wahrhafte Gegenwart des Gottessohns in der heiligen
Eucharistie feiern?
Als Brot des Lebens, als gewandelte Hostie steht Christus selbst im
Mittelpunkt der prunkvollen Fronleichnamsprozessionen. Dafür steht auch
der ungewöhnliche Name Fronleichnams, denn im Althochdeutschen steht
"fron" für "Herr" und "lichnam" für "Leib". Eine wichtige Rolle spielt
dabei die Hostie: auf den ersten Blick nur eine kleine unscheinbare
Oblate - doch für gläubige Katholiken wird sie durch die Wandlung im
Gottesdienst zum "Leib Christi".
Das geht zurück auf das letzte Abendmahl, als Jesus den Aposteln Brot
austeilte mit den Worten "Das ist mein Leib". Dieses Geheimnis des
"heiligen Brotes" steht auch im Mittelpunkt der feierlichen
Fronleichnamsprozessionen, bei denen die Hostie in einer Monstranz durch
die Straßen getragen wird.
Bevor die Hostie aber ihrer eigentlichen Bestimmung zukommt, wird sie
ganz normal gebacken - einfach mit Mehl und Wasser. Zum Beispiel
beliefert die Benediktinerinnenabtei St. Gertrud im Kloster
Alexanderdorf bei Berlin Gemeinden in ganz Deutschland.
Die Entstehung des Fronleichnamsfestes ist recht genau datiert: Der
Überlieferung nach hatte eine junge Augustinernonne namens Juliana von
Lüttich im Jahr 1209 eine Vision. Der Mond hatte einen Fleck, und dieser
Fleck, so soll es Christus ihr erklärt haben, sei das im
Kirchenkalender noch fehlende Fest zur Verehrung des Altarsakraments.
Schon 1246 wurde das Fest Fronleichnam in Lüttich zum ersten Mal
gefeiert. Ein Jahr nach dem eucharistischen Blutwunder von Bolsena
(Mittelitalien) erklärte Papst Urban IV. Fronleichnam am 11. August 1264
zum offiziellen kirchlichen Hochfest des Leibes und Blutes Christi.
Zuvor war Urban Erzdiakon in Lüttich.
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
kam es auch in Deutschland zu den ersten Fronleichnamsprozessionen. Im
Mittelalter hat sich der Brauch vielerorts weit verbreitet.
Als kleines Mädchen fand ich die Prozessionen aufregend. Da habe ich die kleinen Mädchen in ihren weißen Kleidchen, geschmückt mit Kränzchen und einem mit Blütenblättern gefüllten Körbchen sehr beneidet. Als Protestantin war mir ein solcher Pomp fremd. Da wusste ich auch nichts um die Bedeutung desTages.
(Quelle u.a. Heiligenlexikon)
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenwas für ein wunderbarer Post zum heutigen Feiertag. In unserer Gegend wird er nicht so gefeiert. Wir sind eine evangelische Gegend hier. Aber ich bin katholisch und kenne es sehr wohl.
Die Prozessionen sind immer so feierlich und sehr schön.
Ich danke dir sehr, für deine lieben Genesungswünschen. Es ist schön, wenn man weiß das man nicht vergessen wird.
Ganz liebe Grüße schickt dir
Paula
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschenbei mir ist kein Feiertag, aber danke für die gute Erklärung.
LG Helga
Echt was gelernt heute!
AntwortenLöschenAls Protestantin sehe ich in Brot und Wein das "Gedächtnismahl" an den Tod Jesu am Kreuz
Herzlichst
yase
Mir ist das auch recht fremd, liebe Irmi, aber spannend zu lesen war es allemal!
AntwortenLöschenglg Susanne
Hallo Irmi, auch bei uns in BW wird der Tag gefeiert, aber nicht von mir. Da ist viel Interpratation drin, was es so in der Bibel nicht gibt. Ich halte es mit yase, in Brot und Wein (in manchen Gemeinden ohne Wein) sehe auch ich ein "Gedächtnismahl" von Jesus auch so gesagt. Diesen Tag gestalten wir wie jeden anderen Tag auch. Hier in Ihringen, evangelischer Ort, wird feste geschafft, allerdings hinter verschlossenen Haustoren, denn am Freitag beginnen hier die Weintage, auch ohne mich.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
von Edith
♥lichen Dank liebe Irmi für diesen wunderbaren Post!
AntwortenLöschenEinen schönen Tag wünscht Dir Crissi
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenhier in Niedersachsen wird er so nicht gefeiert und ich kenne die Prozessionen auch nur seitdem wir hier in unserem kleinen Dorf leben, für mich damals echtes Neuland, als hier die ganze Straße geschmückt wurde und ich keine Ahnung hatte, um was es eigentlich geht.
Seit der ganzen Gemeindezusammenlegung gibt es hier aber auch keine Prozession mehr. Ich weiß das viele ältere darüber sehr traurig sind, aber das hat wohl mit Kostengründen zu tun.
Liebe Grüße sendet Dir Kirsi
Hallo liebe Irmi,
AntwortenLöschenhier bei uns im Norden wird er nicht gefeiert.
Da ich evangelisch bin, bin ich da nicht so bewandert. Danke für diesen Post mit dem Einblick zum Frohnneichnahm.
Einen schönen Tag wünsche ich Dir...
Liebe Grüße
Biggi
Hui, liebe Imri, diese Auffrischung ist (bei mir) wirklich mal notwendig gewesen. Vorallem die begriffliche Herleitung des Namens Fronleichnam aus dem Althochdeutschen ist mir wichtig. Habe wieder einmal Dank für dein unermüdliches Wirken.
AntwortenLöschenherzliche Grüße,
egbert
Liebe Irmi! Auch mir - als Protestantin - war die Bedeutung des Tages nicht geläufig. - LG Martina
AntwortenLöschenServus Irmi,
AntwortenLöschenwieder sehr aufklärend! - In Bayern aber auch in Österreich (glaube ich) sagt man zur Fronleichnamsprozession auch "Pranger gehen".
Einen schönen Feiertag,
Luis
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenwie das Wort Fronleichnam sich zusammen setzt wusste ich noch nicht. Danke für die Erklärung.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Donnerstag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Danke Irmi, als ich heute nachdachte wieso es diesen Feiertag gibt, fand ich keine Antwort, ich hatte dies vergessen. Eben habe ich mich gefreut, dass ich eine so ausführliche Erklärung auf deinem Blog vorfand. Schönen Tag noch und vielen Dank! Herzlichst Hanlo
LöschenHey, bei uns wird das Fest heute auch gefeiert :).
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Hier im katholischen Bayern ist heute auch in jedem Ort was geboten! Ein sehr schöner Post - und die Fotos sind herrlich! :-)
AntwortenLöschenLieben Gruß
Gisi
Bei mir im hohen Norden gibt es kein Feiertag und die Erklärung war interessant!
AntwortenLöschenSchönen Feiertagresttag!
Lieben Gruss Elke
dieser Feiertag ist wie du so schön erklärt hast, für mich ein wichtiger Feiertag- mit tiefem Hintergrund und Gläubigkeit ist es für mich eine Demonstration des Glaubens. Für viele wichtige Themen gehen wir auf die Straße, so soll es auch für den Glauben sein- Christsein ist für unsere Heimat ein fester Bestandteil und das wollen wir auch den anderen Gläubigen zeigen!!!
AntwortenLöschenIch finde es gut das du über Fronleichnam geschrieben hast.
Danke und Gruß zu dir
heiDE
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenes ist mir von allen chtristlichen Festen des Fernste. Danke für deine Worte. Hier werden in einigen Orten wundervolle Blütenteppiche gelegt.
Liebe Grüße
Nula
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenein wunderschöner Post; wir haben heute das Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi wunderschön gefeiert♥♥♥ Liebe Grüße Karina
Beautiful images to flowers, laid out well Irmi.
AntwortenLöschenIn meinem Kinderleben ein ganz wichtiger Tag, denn die Vaterfamilie war für das Schmücken einer großen Station an der Prozessionsstrecke verantwortlich. Da wurden aus Omas Garten alle Blumen geplündert, und der Vater hat wundervolle Teppiche mit Blütenblättern gelegt. Diese Prachtentfaltung und der Sinn fürs Schöne- das ist mir bis heute noch übrig geblieben. Den Rest haben mir all die nachfolgenden christlichen Erzieher gründlich ausgetrieben.
AntwortenLöschenLG
Astrid
Hallo Irmi,
AntwortenLöschenda hast du dir ja wieder viel Mühe gemacht mit diesen Feiertag.
Früher, als Berufstätiger war ich ja immer froh um diese Feiertage.
Da ich aber ev. bin, tangiert dieser Tag mich weniger.
Staune aber immer wieder darüber, wie viel Mühe sich die Gläubigen mit dem Blumenschmuck
machen, obwohl mir auch irgendwie die Blumen leid tun. Klingt zwar albern, aber ich pflüge gewöhnlich bei mir im Garten auch keine Blumen, lasse sie lieber an Ort und Stelle.
Da erfreuen sie mich genauso wie in der Wohnung oder im Haus.
Nach meiner Meinung bzw. Beobachtung. ist dieser Brauch teilweise aber im Niedergang.
Wünsche dir ein geruhsames verlängertes Wochenende.
VG
Oskar
liebe Irmi - was du als Protestantin uns katholiken alles noch beibringen kannst - ist schon sehr erstaunlich, deine Recherche für viele die - es einfach vergessen/oder gar verdrängt haben, sehr hilfreich...
AntwortenLöschenich vermute in Richtung Bayern wird nach wie vor ausführlich das Fronleichnamsfest begangen und gefeiert indem die alten Traditionen noch bestehen und verehrt werden, hier ist davon wenig oder nicht davon zu spüren...
die nächste kath.Kirche ist 60 kilometer weit weg und damit auch die Erinnerung an die festlichenm Umzüge die ich auch noch aus Franken kenne...
herzlichen Dank...toller Post wieder...
herzlich Angelface
Heute noch wird in der Stadt Hüfingen der Blumenteppich zum Fronchleichnamsfest gelegt. Im Link: https://www.huefingen.de ist die Geschichte der Blumenteppiche erwähnt.
AntwortenLöschenDankeschön für den post Erinnerungen an meine Jugendzeit liebe Irmi -Gundy
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenich kannte die Bedeutung bisher nicht, habe aber genau gestern gegoogelt, was der Tag bedeutet. Wir wohnen jetzt in einer katholischen Gegend und die Feierlichkeiten waren bis in unseren Garten zu hören gewesen. In Franken wird es sehr groß gefeiert.
LG Sigrun
Liebe Irmi,
AntwortenLöschendanke für diesen schönen Post - immer mehr Menschen kennen das Fest und wir in Süddeutschland freuen uns zumindest an dem freien Tag. Ich erinnere mich auch noch gut an einen Ausflug in meiner Kindheit, als wir im Schwarzwald zu einer dieser Prozessionen sind bzw. (Protestanten, die wir waren) die gestreuten Blumen bewundert haben.
Liebe Grüße, Barbara
Liebe Irmi, danke für den ausführlichen Bericht. Ich bin Katholikin und habe als Kind mit der ganzen Schule an den Prozessionen teilgenommen. Da war ich immer hin und hergerissen. Einerseits mochte ich die festliche Stimmung und den opulenten Blumenschmuck, andererseits fand ich es ganz schrecklich, dass die Zuschauer uns so angestarrt haben.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
Liebe Irmi, danke für den ausführlichen Bericht. Ich bin Katholikin und habe als Kind mit der ganzen Schule an den Prozessionen teilgenommen. Da war ich immer hin und hergerissen. Einerseits mochte ich die festliche Stimmung und den opulenten Blumenschmuck, andererseits fand ich es ganz schrecklich, dass die Zuschauer uns so angestarrt haben.
AntwortenLöschenLG
Magdalena