Das Johanniskraut gehört heute zu den ganz großen Arzneipflanzen. Es spielte aber auch in früheren Zeiten keine geringe Rolle. Dioskurides schreibt in "De Materia Medica" im 1. Jh. nach Christi, dass man "Mannsblut", unser heutiges Rotöl, bei Ischias und Brandwunden verwendet hat. Heute liegt der medizinische Schwerpunkt bei der Anwendung als Nerventonikum. Schon Paracelsus verwendete Johanniskraut gegen Niedergeschlagenheit, wie auch in älteren Arzneibüchern die Verwendung gegen Melancholie empfohlen wurde.
Das Johanniskraut ist eine Pflanze der Sonne und gehört zu den magischen Pflanzen der Sommersonnenwende. Wenn es zu Johanni (24. Juni), drei Tage nach der Sonnenwende, in schönster Blüte steht und die volle Kraft der Sommersonne in sich trägt, ist sie am heilkräftigsten.
Um das Johanniskraut ranken sich viele Legenden. Es soll aus dem Blut Johannes des Täufers hervorgegangen sein. Der Name Johanniskraut wurde maßgeblich dadurch unterstützt, dass die Ärzte und dienenden Brüder des Johanniterordens - ihr Namenspatron ist Johannes der Täufer - Hypericum schon zur Zeit der Kreuzzüge besonders gerne zur Wundbehandlung einsetzten.
(Foto Pinterest)
Der Name Hypericum soll daher rühren, dass man durch die hellen Sekretbehälter der Blätter ein Bild sehen, also hindurchschauen kann (griechisch hyper = über, ericos= Bild). Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, sieht man viele kleine helle Punkte - das sind die Sekretbehälter, die eine Flüssigkeit aus ätherischen Ölen und Harz enthalten.
Die Entstehung der Löcher wird so erklärt: In seiner Wut über die außerordentliche Heilkraft der Pflanze soll der Teufel mit einer Nadel über das Kraut hergefallen sein und es tausendmal durchlöchert haben.
Zerreibt man die goldgelben Blätter zwischen den Fingern, verfärben sie sich blutrot, die charakteristische Farbe des Johanniskrautöls. Den roten Saft des Johanniskrautes deutete man bei den germanischen Völkern als Blut des Sonnengottes Baldur, der sich immer zur Zeit der Sonnenwende der Erde opferte.
Schon immer wurde es als magisches Kraut angesehen. Wegen seiner Fähigkeit, Dämonen zu verjagen, wurde das Johanniskraut auch als "fuga daemonum" (Jageteufel) bezeichnet und an die Türen und Fenster der Häuser und Ställe gesteckt, um Gewitter und Behexung fernzuhalten. Das Johanniskraut soll allem Bösen wehren und führt daher auch in der Gegend um Amorbach den Volksnamen "Hexenkräuti". Aus Hettingen ist überliefert, dass man früher kreuzweise gebundene Sträußchen von Johanniskraut am Bett der Wöchnerin aufhing, um Mutter und Kind vor Hexen zu schützen. Zur Erhöhung der Wirkung musste es allerdings geweiht sein. So galt das Kraut als Helfer gegen Hexen und Depressionen.
Aktuelle Studien zum Johanniskraut bestätigen viele der alten Verwendungen, wie z.B. den Einsatz von Rotöl bei Nervenschmerzen. Kein Wunder, dass Johanniskraut in allen Regionen Bestandteil des Kräuterbuschens ist.
Die Pflanze wurde im Herbst 2014 von Wissenschaftlern der Universität Würzburg mit dem Verweis auf das große medizinische Potential zur "Arzneipflanze des Jahres 2015" gewählt.
Ein unbekannter Dichter hat es so ausgedrückt:
Am Waldrand blüht Johanniskraut,
sein Öl heilt jede wunde Haut,
sein Tee zieht den, der depressiv,
nervös verstimmt, aus jedem Tief
und nimmt das quälende Rundherum
der Frau im Klimakterium.
(Quelle: Heilkräuter und Gespräche mit meinem Förster-Freund)
boa liebe Irmi, hab dich eben in meiner Leseecke - liste entdeckt und all deine tollen Informationen über das Johanniskraut gelesen, hochinteressant - daanke...ich wusste zwar schon so einiges - aber alles bei weitem nicht was dahinter steckt, sehr schön, sehr vielfältig einsetzbar, man sollte es zuhause im Apothekerschrank oder auf dem Nachtkästl haben -
AntwortenLöschenich lese noch mals genauer...hm...als Hexenkraut würde ich es allerdings nicht selbst einsetzen:-) eher als Stimmungsaufheller - kann man von zeit zu Zeit - echt mal brauchen - nochmals mein Dank..
herzlichst angelface
Moin Irmi,
AntwortenLöschenin meinem ersten Garten versuchte ich Pflanzen mit gelben Blüten zu versammeln, mit mehr und weniger Erfolg.
Unverwüstlich aber nicht besonders schön war das Johanniskraut, von dem Verwendungszweck habe ich dann erst später gelesen.
Kräuterbuschen sind hier nicht üblich - eigentlich schade, die Hildegard von Bingen sehe ich allerdings oft im Bücherschrank.
LG Kelly
Guten Morgen, meine liebe Irmi,
AntwortenLöschendanke für diesen sehr informativen Post zum Johanniskraut! Ich mag es sehr, wenn Du über Gespräche mit Deinem Förser-Freund berichtest :O) Dsa Gedicht am Ende ist schön, danek für's teilen, Du Liebe!
Hab einen guten Start in eine schöne und entspannte neue Woche und danke für Deine so lieben Worte bei mir!
♥ Allerliebste Grüße und einen festen Drücker, Deine Claudia ♥
Liebe Irmi
AntwortenLöschenja das Johanniskraut ist schon ein Tausendsassa, habe mich sehr viel damit beschäftigt,
vor allem im Hinblick auf natürliches Heilmittel zur Stimmungsaufhellung usw.
Mein Vati hat auch immer Johanniskrautöl und Johnanniskrautschnaps von dieser gelben
Fülle gemacht ;-)
Ich wünsche dir eine fröhliche, entspannte Woche.
Viele Grüße aus Österreich
Sadie
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschensehr interessant geschriben - ich nehme schon jahrelang Johanniskrautkapseln gegen meine Flatternerven :-).
LG Helga
Für mein Nervenkostüm habe ich Johanniskrauttabletten schon nehmen müssen. Damit ich nicht ganz zusammen gebrochen bin.
AntwortenLöschenUnd ein alter Nachbat hat immer Öl angesetzt, gegen Rheuma und do
Herzlichst
yase
altes Käuterwissen ist nicht zu verachten - es muss ja nicht immer Chemie sein, die und hilft. Ich finde das Gedicht umschreibt das sehr gut
AntwortenLöschenlg gabi
Servus Irmi,
AntwortenLöschenwieder hochinteressant - Johanniskrautöl setzen wir immer selber an. Ich habe vor vielen Jahren einmal ein Pflänzchen in den Garten gesetzt, jetzt blüht das Johanniskraut schon überall im Garten verteilt und das Öl ist wunderbar!!!!
Eine wunderbare Woche,
Luis
Liebe Irmi
AntwortenLöschenein wirklich tolles Kraut. Super, Dein Bericht.
Ich bin auch eher für die Kräuter und nicht für die Chemie
Ich wünsche Dir, auch wenn es schon eine Woche alt ist noch ein wundervolles Jahr 2018
liebe Grüsse
Elisabeth
Hallo Irmi, mein Halbwissen wird meistens durch deine Beiträge aufgefrischt. Du gehst immer zielstrebig auf den Grund und schreibst "wieso und weshalb...." bei einem Thema.
AntwortenLöschenDu machst dir immer sehr viel Mühe mit deinen Recherchen. Herzlichen Dank, dass du deine Entdeckungen an uns weiter gibst.
Herzlichst, HanLo
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenoh ja, das Johanniskraut ist eine wirksame Heilpflanze und ist aus keinem Kräutergarten wegzudenken, zumindest nicht aus dem Teil, in dem Heilkräuter angebaut werden. :-)
Die Blüten des Johanniskrauts sind sehr apart, ich mag sie einfach.
Vielen Dank für all die Infos und schön, dass du mal wieder mit deinem Förster geplaudert hast. :-)
Liebe Grüße und eine schöne neue Woche wünsche ich dir
Christa
Hallo Irmi,
AntwortenLöschenich bin ein Kräuter-Fan, aber Johanniskraut habe ich nicht im Garten. Gut, dass Du es heute vorgestellt hast.
Liebe Grüße von Ingrid
Liebe Irmi,
AntwortenLöschentoll, was Du wieder alles zu berichten weißt über ein Kraut von dem wir doch dachten, wir kennen es. Danke für die interessanten Infos.
Guten Wochenstart und lieben Gruß
moni
Huhu Irmi, im Supermarkt steht auch so ein Regal mit all den Kräuterlingen.
AntwortenLöschenIch bin immer erstaunt, wie viele Leute davor stehen und wie oft dort ganz
leere Fächer zu sehen sind, auch beim Johanneskraut.
Ich glaube viele Menschen brauchen das . . .
LG Rosine
Hey Irmi,
AntwortenLöschenJohanneskraut hat wirklich eine phänomenale Wirkung.
Liebe Grüße!
Liebe Irmi
AntwortenLöschenja das Johanneskraut hat mir früher mal auch viel geholfen.
Toller Bericht!
Schönen Wochenstart wünsche ich dir!
Lieben Gruss Elke
liebe Irmi, ich freue mich dass du uns auch 2018 wieder mit deinen interessanten Texten durch das Jahr begleitest :-)
AntwortenLöschenIch will dir auch noch meine Neujahrswünsche schreiben - und dir alles Liebe und Gute wünschen.
Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht
Hallo Irmi,
AntwortenLöschenzunächst einmal möchte ich dir noch ein gutes neues Jahr wünschen, wenn auch etwas
verspätet. Da hast du dir wieder viel Mühe gemacht, mit deinen aufschlußreichen Post.
Finde im Garten Johanniskraut auch eine schöne und nützliche Kräuterplanze. Rotöl aus
Johanniskraut finde ich auch sehr effektiv, gibt es auch als Tbl. gegen Depression.
VG
Oskar
Liebe Irmi, wie schön, dass Du über das Johanniskraut schreibst. Ich habe viele Pflanzen im Garten und erfreue mich immer wieder, wenn sie alle blühen. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, eine Tinktur fertig zu machen.Mal sehen, ob es gelingt. Mit Ringelblumen arbeite ich schon lange. Öl und Salbe mache ich selber. Hat uns schon viele Male geholfen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Gabi
So viel wissenswertes am Morgen. Wieder was gelernt. Hab einen guten Start in die neue Woche.
AntwortenLöschenHerzlichst Ulla