Montag, 8. Januar 2018

Ein weiteres Kraut aus dem Kräuterbuschen...

...ist das Johanniskraut. Es soll gegen Hexen und Depressionen helfen. Es ist ein magisches Kraut, das heute als Nerventonikum eingesetzt wird.

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Das Johanniskraut gehört heute zu den ganz großen Arzneipflanzen. Es spielte aber auch in  früheren Zeiten keine geringe Rolle. Dioskurides schreibt in   "De Materia Medica" im 1. Jh. nach Christi, dass man "Mannsblut", unser heutiges Rotöl, bei Ischias und Brandwunden verwendet hat. Heute liegt der medizinische Schwerpunkt bei der Anwendung als Nerventonikum. Schon Paracelsus verwendete Johanniskraut gegen Niedergeschlagenheit, wie auch in älteren Arzneibüchern die Verwendung gegen Melancholie empfohlen wurde.
Das Johanniskraut ist eine Pflanze der Sonne und gehört zu den magischen Pflanzen der Sommersonnenwende. Wenn es zu Johanni (24. Juni), drei Tage nach der Sonnenwende, in schönster Blüte steht und die volle Kraft der Sommersonne in sich trägt, ist sie am heilkräftigsten.
Um das Johanniskraut ranken sich viele Legenden. Es soll aus dem Blut Johannes des Täufers hervorgegangen sein. Der Name Johanniskraut wurde maßgeblich dadurch unterstützt, dass die Ärzte und dienenden Brüder des Johanniterordens - ihr Namenspatron ist Johannes der Täufer - Hypericum schon zur Zeit der Kreuzzüge  besonders gerne zur Wundbehandlung einsetzten.

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(Foto Pinterest)

Der Name Hypericum soll daher rühren, dass man durch die hellen Sekretbehälter der Blätter ein Bild sehen, also hindurchschauen kann (griechisch hyper = über, ericos= Bild). Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, sieht man viele kleine helle Punkte - das sind die Sekretbehälter, die eine Flüssigkeit aus ätherischen Ölen und Harz enthalten.
Die Entstehung der Löcher wird so erklärt: In seiner Wut über die außerordentliche Heilkraft der Pflanze soll der Teufel mit einer Nadel  über das Kraut hergefallen sein und es tausendmal durchlöchert haben.
Zerreibt man die goldgelben Blätter zwischen den Fingern, verfärben sie sich blutrot, die charakteristische Farbe des Johanniskrautöls. Den roten Saft des Johanniskrautes deutete man bei den germanischen Völkern als Blut des Sonnengottes Baldur, der sich immer zur Zeit der Sonnenwende der Erde opferte.
Schon immer wurde es als magisches Kraut angesehen. Wegen seiner Fähigkeit, Dämonen zu verjagen, wurde das Johanniskraut auch als "fuga daemonum" (Jageteufel) bezeichnet und an die Türen und Fenster der Häuser und Ställe gesteckt, um Gewitter und Behexung fernzuhalten. Das Johanniskraut soll allem Bösen wehren und führt daher auch in der Gegend um Amorbach den Volksnamen "Hexenkräuti". Aus Hettingen ist überliefert, dass man früher kreuzweise gebundene Sträußchen von Johanniskraut am Bett der Wöchnerin aufhing, um Mutter und Kind vor Hexen zu schützen. Zur Erhöhung der Wirkung musste es allerdings geweiht sein. So galt das Kraut als Helfer gegen Hexen und Depressionen.
Aktuelle Studien zum Johanniskraut bestätigen viele der alten Verwendungen, wie z.B. den Einsatz von Rotöl bei Nervenschmerzen. Kein Wunder, dass Johanniskraut in allen Regionen Bestandteil des Kräuterbuschens ist.
Die Pflanze wurde im Herbst 2014  von Wissenschaftlern der Universität Würzburg mit dem Verweis auf das große medizinische Potential zur  "Arzneipflanze des Jahres 2015" gewählt.

Ein unbekannter Dichter hat es so ausgedrückt:

Am Waldrand blüht Johanniskraut, 
sein Öl heilt jede wunde Haut,
sein Tee zieht den, der depressiv,
nervös verstimmt, aus jedem Tief
und nimmt das quälende Rundherum
der Frau im Klimakterium.
(Quelle: Heilkräuter und Gespräche mit meinem Förster-Freund)



20 Kommentare :

  1. boa liebe Irmi, hab dich eben in meiner Leseecke - liste entdeckt und all deine tollen Informationen über das Johanniskraut gelesen, hochinteressant - daanke...ich wusste zwar schon so einiges - aber alles bei weitem nicht was dahinter steckt, sehr schön, sehr vielfältig einsetzbar, man sollte es zuhause im Apothekerschrank oder auf dem Nachtkästl haben -
    ich lese noch mals genauer...hm...als Hexenkraut würde ich es allerdings nicht selbst einsetzen:-) eher als Stimmungsaufheller - kann man von zeit zu Zeit - echt mal brauchen - nochmals mein Dank..
    herzlichst angelface

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  2. Moin Irmi,
    in meinem ersten Garten versuchte ich Pflanzen mit gelben Blüten zu versammeln, mit mehr und weniger Erfolg.
    Unverwüstlich aber nicht besonders schön war das Johanniskraut, von dem Verwendungszweck habe ich dann erst später gelesen.
    Kräuterbuschen sind hier nicht üblich - eigentlich schade, die Hildegard von Bingen sehe ich allerdings oft im Bücherschrank.
    LG Kelly

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  3. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    danke für diesen sehr informativen Post zum Johanniskraut! Ich mag es sehr, wenn Du über Gespräche mit Deinem Förser-Freund berichtest :O) Dsa Gedicht am Ende ist schön, danek für's teilen, Du Liebe!
    Hab einen guten Start in eine schöne und entspannte neue Woche und danke für Deine so lieben Worte bei mir!
    ♥ Allerliebste Grüße und einen festen Drücker, Deine Claudia ♥

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  4. Liebe Irmi
    ja das Johanniskraut ist schon ein Tausendsassa, habe mich sehr viel damit beschäftigt,
    vor allem im Hinblick auf natürliches Heilmittel zur Stimmungsaufhellung usw.
    Mein Vati hat auch immer Johanniskrautöl und Johnanniskrautschnaps von dieser gelben
    Fülle gemacht ;-)
    Ich wünsche dir eine fröhliche, entspannte Woche.
    Viele Grüße aus Österreich
    Sadie

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  5. Moin liebe Irmi,
    sehr interessant geschriben - ich nehme schon jahrelang Johanniskrautkapseln gegen meine Flatternerven :-).
    LG Helga

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  6. Für mein Nervenkostüm habe ich Johanniskrauttabletten schon nehmen müssen. Damit ich nicht ganz zusammen gebrochen bin.
    Und ein alter Nachbat hat immer Öl angesetzt, gegen Rheuma und do
    Herzlichst
    yase

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  7. altes Käuterwissen ist nicht zu verachten - es muss ja nicht immer Chemie sein, die und hilft. Ich finde das Gedicht umschreibt das sehr gut

    lg gabi

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  8. Servus Irmi,
    wieder hochinteressant - Johanniskrautöl setzen wir immer selber an. Ich habe vor vielen Jahren einmal ein Pflänzchen in den Garten gesetzt, jetzt blüht das Johanniskraut schon überall im Garten verteilt und das Öl ist wunderbar!!!!
    Eine wunderbare Woche,
    Luis

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  9. Liebe Irmi
    ein wirklich tolles Kraut. Super, Dein Bericht.
    Ich bin auch eher für die Kräuter und nicht für die Chemie
    Ich wünsche Dir, auch wenn es schon eine Woche alt ist noch ein wundervolles Jahr 2018
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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  10. Hallo Irmi, mein Halbwissen wird meistens durch deine Beiträge aufgefrischt. Du gehst immer zielstrebig auf den Grund und schreibst "wieso und weshalb...." bei einem Thema.
    Du machst dir immer sehr viel Mühe mit deinen Recherchen. Herzlichen Dank, dass du deine Entdeckungen an uns weiter gibst.
    Herzlichst, HanLo

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  11. Liebe Irmi,

    oh ja, das Johanniskraut ist eine wirksame Heilpflanze und ist aus keinem Kräutergarten wegzudenken, zumindest nicht aus dem Teil, in dem Heilkräuter angebaut werden. :-)
    Die Blüten des Johanniskrauts sind sehr apart, ich mag sie einfach.

    Vielen Dank für all die Infos und schön, dass du mal wieder mit deinem Förster geplaudert hast. :-)

    Liebe Grüße und eine schöne neue Woche wünsche ich dir
    Christa

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  12. Hallo Irmi,
    ich bin ein Kräuter-Fan, aber Johanniskraut habe ich nicht im Garten. Gut, dass Du es heute vorgestellt hast.
    Liebe Grüße von Ingrid

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  13. Liebe Irmi,
    toll, was Du wieder alles zu berichten weißt über ein Kraut von dem wir doch dachten, wir kennen es. Danke für die interessanten Infos.
    Guten Wochenstart und lieben Gruß
    moni

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  14. Huhu Irmi, im Supermarkt steht auch so ein Regal mit all den Kräuterlingen.
    Ich bin immer erstaunt, wie viele Leute davor stehen und wie oft dort ganz
    leere Fächer zu sehen sind, auch beim Johanneskraut.
    Ich glaube viele Menschen brauchen das . . .

    LG Rosine

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  15. Hey Irmi,
    Johanneskraut hat wirklich eine phänomenale Wirkung.
    Liebe Grüße!

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  16. Liebe Irmi
    ja das Johanneskraut hat mir früher mal auch viel geholfen.
    Toller Bericht!
    Schönen Wochenstart wünsche ich dir!
    Lieben Gruss Elke

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  17. liebe Irmi, ich freue mich dass du uns auch 2018 wieder mit deinen interessanten Texten durch das Jahr begleitest :-)
    Ich will dir auch noch meine Neujahrswünsche schreiben - und dir alles Liebe und Gute wünschen.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  18. Hallo Irmi,
    zunächst einmal möchte ich dir noch ein gutes neues Jahr wünschen, wenn auch etwas
    verspätet. Da hast du dir wieder viel Mühe gemacht, mit deinen aufschlußreichen Post.
    Finde im Garten Johanniskraut auch eine schöne und nützliche Kräuterplanze. Rotöl aus
    Johanniskraut finde ich auch sehr effektiv, gibt es auch als Tbl. gegen Depression.
    VG
    Oskar

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  19. Liebe Irmi, wie schön, dass Du über das Johanniskraut schreibst. Ich habe viele Pflanzen im Garten und erfreue mich immer wieder, wenn sie alle blühen. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, eine Tinktur fertig zu machen.Mal sehen, ob es gelingt. Mit Ringelblumen arbeite ich schon lange. Öl und Salbe mache ich selber. Hat uns schon viele Male geholfen.
    Liebe Grüße
    Gabi

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  20. So viel wissenswertes am Morgen. Wieder was gelernt. Hab einen guten Start in die neue Woche.
    Herzlichst Ulla

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.