Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar
Kaspar, Melchior und Balthasar sind als die Heiligen Drei Könige in die Geschichte eingegangen. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil in jeder Weihnachtskrippe und zählen zu den bedeutsamsten Figuren.
Die
drei Männer stammten aus dem sogenannten Morgenland, dem heutigen Nahen
Osten. Dabei deutet die als orientalisch beschriebene Tracht auf eine
Herkunft aus Persien. Dort waren die als besonders weise beschriebenen
Wissenschaftler vermutlich als Sterndeuter und somit als Astrologen
tätig. In dieser Funktion beobachteten sie zur Weihnachtszeit das
Aufgehen eines neuen Himmelssterns. Dieser Stern präsentierte sich am
Himmel mit einem hell leuchtenden Schweif und war, glaubt man
wissenschaftlichen Untersuchungen, wahrscheinlich kein Komet,
sondern eine enge Begegnung der beiden Planeten Jupiter und Saturn.
Andere Auslegungen beschreiben die Weisen als Magier und Zauberer, die
ein Gespür für das Übersinnliche besaßen, oder auch als Alchemisten und
somit als Heiler.
Um das weitere Leben der drei Männer, die in ihrem Erscheinungsbild
in der Regel als recht wohlhabend dargestellt werden, ranken sich viele
Legenden. Eine davon besagt, dass jeder von ihnen durch Apostel Thomas
zum Bischof ernannt worden sei. Außerdem sollen sie als erfolgreiche
Missionare gearbeitet haben und kurz nacheinander gestorben sein. Einer
anderen Legende zufolge wurden die Heiligen Drei Könige in einem
gemeinsamen Grab beigesetzt, das im Jahr 326 von der Heiligen Helena
gefunden worden sein soll. Im Juli 1164 gelangten die Gebeine in den
Kölner Dom, wo sie seitdem ruhen und als Reliquien im Dreikönigsschrein
verehrt werden.
Die Bedeutung der Namen
Der Name Caspar stammt aus dem Persischen und
bedeutet so viel wie „Hüter des Schatzes“ oder auch „Schatzmeister“.
Caspar wird auf Bildern oft als farbiger Afrikaner abgebildet und
überreicht Myrrhe als Geschenk. Myrrhe steht als Symbol für das
Menschsein und wird in manchen Auslegungen auch mit dem späteren
Leidensweg Jesu in Verbindung gebracht.
Melchior ist ein hebräischer Name und steht für
„König des Lichts“. Melchior hat europäische Gesichtszüge und überreicht
Gold als Geschenk. Gold wird als kostbarstes Gut angesehen, das einem
König, dem Sohn Gottes, würdig ist.
Auch der Name Balthasar stammt aus dem Hebräischen
und bedeutet so viel wie „Gott schütze sein Leben“ oder „Gott wird
helfen“. Übersetzungen des Namens aus dem Altsyrischen lauten auch „Gott
schütze den König“. Balthasar wird mit einer asiatischen Herkunft in
Verbindung gebracht. Er überbringt Weihrauch, der als göttliches Symbol
gilt.
Geschichte bzw. Ursprung
Die
Geschichte der Heiligen Drei Könige hat ihren Ursprung vermutlich im
Matthäus-Evangelium. Denn dort ist nachzulesen, dass Weise, Magier und
Sterndeuter aus dem Morgenland kamen, um dem neugeborenen König Ehre zu
erweisen. Ähnlich, wie die Hirten, waren sie dem am Himmel neu
aufgegangenen, leuchtenden Stern gefolgt, der sie bis zum Krippenstall
der Heiligen Familie brachte. Als Angehörige der Oberschicht genossen
sie hohes Ansehen und waren in der Lage, das Kind mit Gold, Weihrauch
und Myrrhe zu beschenken. Übrigens nannte Matthäus nicht die Anzahl der
Männer. Die Zahl Drei wurde erst später aus der Anzahl der Geschenke
abgeleitet. Er bezeichnete sie auch nicht als Könige und nannte sie
nicht beim Namen. Dieser Brauch besteht erst seit dem 8. Jahrhundert.
Viel wichtiger, als die eigentliche Geschichte der Drei Heiligen Könige,
scheint jedoch deren symbolische Bedeutung zu sein.
Die Symbolik
So galt die Zahl Drei in vielen Kulturen als heilig und kennzeichnete
göttliche Konstellationen in Religion und Mythos. Als Beispiel seien
hier die christliche Trinität, die römische Triade Juno, Jupiter und
Minerva, die ägyptische Dreiheit von Horus, Isis und Osiris sowie die
Einteilung der Welt in Himmel, Erde und Unterwelt erwähnt. Die indische
Religionsphilosophie kennt Sein, Denken und Wonne. Auch in Märchen und
Redewendungen spielt die Drei eine wichtige Rolle. Man denke hier an
„drei Wünsche frei haben“, „drei Brüder“, „in drei Teufels Namen“ oder
„aller guten Dinge sind drei“.
Doch zurück zu den Heiligen Drei Königen, die sowohl mit den drei
Lebensphasen Jugend, Erwachsensein und Alter als auch mit den drei
biblischen Rassen der Chamiten, Semiten und Japhetiten als Nachfahren
von Noahs Söhnen in Verbindung gebracht werden. Zudem wurden die drei
Weisen bereits um das Jahr 700 den Kontinenten Afrika, Asien und Europa
zugeordnet, was sich beispielswiese in den bildlichen Darstellungen der
Ikonen, widerspiegelt.
Betrachtet man das Zusammentreffen von Hirten, Weisen, Ochs und Esel
fällt auf, dass sich die in vielen Jahrhunderten entstandenen
Interpretationen in einem ähneln. Sie besagen alle, dass die Hirten und
der Ochse für die Juden stehen und die Weisen und der Esel die Heiden
symbolisieren. Alle zusammen stehen jedoch andächtig und von Frieden
erfüllt gemeinsam im Stall, um dem menschgewordenen Messias zu huldigen.
In Anbetracht vieler heutiger Glaubenskriege und von Kämpfen
erschütterter Krisengebiete könnte man also davon ausgehen, dass dieser
eine Moment im Stall in Bethlehem der friedlichste Moment auf Erden war.
Und insofern ein großes Symbol für die Hoffnung der Menschheit, welchen
Glaubens auch immer, darstellt.
Zu
jener Zeit selbst als Reisende in Richtung Bethlehem unterwegs, gelten
die Heiligen Drei Könige bis heute als Schutzpatrone aller Reisenden und
Gastwirte. Dabei wurden sie offiziell nie „heilig“ gesprochen. Außerdem
sollen die Haustüren und Stallwände geschriebenen Anfangsbuchstaben
ihrer Namen dazu beitragen, die entsprechenden Gebäude samt ihrer
Bewohner vor Schaden zu bewahren.
Auch die dem Jesuskind überbrachten Geschenke Gold, Myrrhe und
Weihrauch besitzen, wie bereits weiter oben angedeutet, eine bestimmte
Symbolik. So wird Gold beispielsweise als würdiges Geschenk für einen
König interpretiert. Myrrhe gilt als Heilpflanze und somit als passendes
Präsent für einen Heiler. Und Weihrauch ist das angemessene Geschenk
für einen Priester.
Brauchtum und Besonderheiten
Die Drei-Königs-Spiele
Der Brauch der Drei-Königs-Spiele folgt alten Überlieferungen aus dem
Jahr 378. Ursprünglich soll die Heilige Maria mit den drei Königen
nämlich in der Form eines gesungenen Dialoges kommuniziert haben. Ob
sich dies tatsächlich so zugetragen hat ist höchst umstritten. Nicht
umstritten ist jedoch die Entstehung eines hin und her wechselnden
Singspiels, das sich insbesondere während des 15. Jahrhunderts großer
Beliebtheit erfreute. Manche sprechen gar davon, dass die
Drei-Königs-Singspiele den Grundstein für die später entstandene
Tradition der Sternsinger legten.
Die Sternsinger
Die ersten Sternsinger zogen im 16. Jahrhundert von Tür zu Tür.
Begleitet von ihrem Lehrer klopften die Schulkinder an die Türen von
Häusern, um den darin lebenden Menschen die Geschichte von Jesus
Christus vorzusingen. Im Anschluss daran wurde das Haus mit einem an die
Tür gemalten Kreuz gesegnet. Zum Dank erhielten die Kinder kleine
Belohnungen in Form von Nüssen und Äpfeln. Auch heute gehen rund 500.000
Mädchen und Jungen im Rahmen der alljährlich stattfindenden
Sternsingeraktion von Tür zu Tür. Sie verkleiden sich als Heilige Drei
Könige und sammeln unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ Spenden für
weltweit in Not geratene Kinder. Dabei kommen die gesammelten Gelder
jedes Jahr einer anderen Organisation zu Gute. Sogar der Brauch des
Haussegens ist geblieben. Dazu schreiben die Sternsinger die jeweilige
Jahreszahl an die Tür, in deren Mitte sie die Buchstaben C, M und B
einfügen. Diese drei Buchstaben stehen einerseits für das lateinische
„Christus mansionem benedicat“, was in der Übersetzung „Christus segne
dieses Haus“ bedeutet. Andererseits liegt es nahe, diese Buchstaben mit
den Anfangsbuchstaben der drei Königsnamen Caspar, Melchior und
Balthasar in Verbindung zu bringen. Wie dem auch sei, der besonderen
Buchstaben- und Zahlenkombination wird nachgesagt, eine gewisse
Schutzwirkung zu besitzen und das Böse von den entsprechenden Häusern
fernzuhalten.
Der Dreikönigszettel
Übrigens wurden die drei Buchstaben C, M und B im Mittelalter auch
auf Pergament, gegerbte Tierhäute oder Papyrus geschrieben. Auf diese
Weise konnten Reisende und Pilger den schützenden Segensspruch immer mit
sich führen.
Die Dreikönigsinseln
Am 06. Januar 1643 entdeckte der niederländische Seefahrer Abel
Tasman nordwestlich von Neuseeland eine Inselgruppe in der Tasmansee,
die er zu Ehren des Feiertages als Drei-Königs-Inseln bezeichnete.
Der Dreikönigskuchen
Der
Dreikönigskuchen, der in England als „King’s Cake“, in Frankreich als
„Galette des Rois“ und in Spanien als „Roscón de Reyes“ bekannt ist, ist
ein traditionelles Festtagsgebäck, das nur für den 06. Januar gebacken
wird. Während die Rezepturen durchaus unterschiedlich sind, haben alle
Kuchen dennoch eine Gemeinsamkeit. In den Kuchen wird nämlich ein
Glücksbringer in Form einer Mandel, Münze, Bohne oder Porzellanfigur
eingebacken, der denjenigen, der ihn findet, für einen Tag zum
Familienkönig macht. Ein alter Brauch, der übrigens auch in den
Niederlanden und in der Schweiz sehr verbreitet ist.
Infos zum Feiertag
Der 6. Januar gilt als der Tag, an dem die Heiligen Drei Könige am
Stall in Bethlehem angekommen sind. Es ist der Tag der offenbar
gewordenen Göttlichkeit von Jesus, der „Erscheinung des Herrn“. Ein
religiöses Hochfest, das als „Epiphanias“ sowohl in der evangelischen
als auch in der katholischen, anglikanischen und orthodoxen Kirche
gefeiert wird. Übrigens ist die Bezeichnung als „Tag der Heiligen Drei
Könige“ respektive „Dreikönigstag“ erst seit dem 4. Jahrhundert
gebräuchlich. So datieren die ältesten gefundenen Überlieferungen dieses
Festtages aus dem Jahr 336.
In Anlehnung an die königlichen Geschenke, die dem Jesuskind an
diesem Tag überreicht wurden, findet in manchen europäischen Ländern
erst an diesem Tag das „Familienfest mit Bescherung“ statt. Dieser
Brauch ist beispielsweise in Spanien und Russland üblich.
Zu den europäischen Ländern, in denen der 6. Januar als staatlicher
Feiertag gilt, gehören Andorra, Finnland, Griechenland, Island, Italien,
Kroatien, Liechtenstein, Österreich, Polen, Schweden, die Slowakei,
Spanien und Zypern. Hingegen wird der Dreikönigstag in Deutschland nur
in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt
gefeiert. In der Schweiz verhält es sich ähnlich, denn hier wird der 6.
Januar nur in Teilen von Graubünden sowie in den Kantonen Schwyz, Tessin
und Uri als Feiertag akzeptiert.
(Quelle: Lignoma.com.)
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschenbist Du katholisch? Bei uns Protestanten wird das nicht groß gefeiert. Hast aber sehr informativ geschrieben.
LG Helga
Stimmt, auch hier ist es ja sozusagen der Abschluss von Weihnachten und da die Könige die Geschenke überbracht haben werden auch heute erst die Kinder beschenkt. Gestern dann vielerorts (auch hier) einen Umzug der Könige gehabt, konnte die Kinder anschliessend auf dem Kirchplatz bei ihnen auf den Schoß. Als Abschluss mit Feuerwerk ist heute Feier- und Familientag, mit dem Königskuchen der traditionell eine Christusfigur enthält. Ich finde es schön wenn solche Bräuche beibehalten werden.
AntwortenLöschenWünsche dir liebe Irmi ein schönes Wochenende und sende viele GRüsse rüber
N☼va
Liebe Irmi
AntwortenLöschenbei uns in Österreich ist es große Tradition diesen Heiligen-Drei-König-Tag zu
feiern, es ist auch ein gesetztlicher Feiertag. Schon die ganze Woche gehen einige Jugendliche
aus der Pfarre als Hl.Dreikönige von Haus zu Haus und wünschen ein gutes, neues Jahr.
Ich finde diesen Brauch sehr schön, also auch, dass es noch genug Mädchen und Buben gibt, die
diesen auch weiter aufrecht erhalten.
Ich wünsche dir einen sonnigen Tag.
LG Sadie
Interessante Betrachtungen der Heiligen Drei Könige. Besonders freue mich über das Singspiel, es ist mit Sicherheit ein wunderschönes Theater.
AntwortenLöschenEin gesundes neues Jahr voller 🍀 glücklicher Momente wünsche ich Dir
und sende ein Feuerwerk von herzlichen Grüßen, Heidrun
Ich freue mich, dass du auch über die Dreikönige geschrieben hast- mein Bericht war ja vor ein paar Tagen- heute waren die Sternsinger bei uns und ich schätze ihren Einsatz sehr, denn bei diesem Wetter von Haus zu Haus zu ziehen ist wertvoll. Und die Kinder sind so begeistert dabei.
AntwortenLöschenSegen bringen- Segen sein
heute und immer- gilt uns Allen
heiDE
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenwie schön, dass Du uns so viel berichtest über die berühmten Hl. Drei Könige!
Zu uns kommen sie auch jedes Jahr und singen und ich spende gerne etwas.
Angenehmen Samstag und lieben Gruß
moni
Wenn bei uns im Rheinland die Sternsinger nicht von Haus zu Haus gingen, würde man gar nichts von diesem schönen Festtag merken. Du warst ja sehr fleißig und hast uns einiges zusammengetragen, damit wir nun auch bestens informiert sind. Herzlichen Dank dafür.
AntwortenLöschenHerzliche Wochenendgrüße
Arti
Liebe Irmi,
AntwortenLöschensehr schön geschrieben!!! zu uns kommen die Sternsinger auch aber von dem Dreikönigskuchen habe ich noch nicht gehört, wieder was dazu gelernt...
Liebe Grüße
Karina
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenviel lesen schaffe ich eben nicht, aber ich wollte Dir zumindest ein Frohes Neues Jahr wünschen! Ich hoffe, es geht Dir gut und für das Jahr 2018 wünsche ich Dir alles Liebe und Gute, besonders aber Gesundheit!
Zu uns kommen keine Sternsinger, vermutlich, weil wir eine keine katholische Gegend sind.
Viele liebe Grüße
Sara
Liebe Irmi
AntwortenLöschenBei mir im Norden ist kein Feiertag und auch nicht gefeiert, ich kenne es von früher von NRW und BW. Ich fand das schön wenen sie kamen und sangen ihr Lied und den Segen über die Türe schrieben.
Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr 2018 und schönen Sonntag!!
Lieben Gruss Elke
Grüße aus der Stadt in der die Gebeine der drei aufbewahrt werden!
AntwortenLöschenUnd darüber ist quasi der Dom gebaut. Das hat der Stadt im Mittelalter einen Teil ihres Reichtums beschert, denn die Menschen damals pilgerten zu solchen Orten und erhofften sich dadurch die Linderung mancher Pein.
LG
Astrid
Liebe Irmi, das ist mal wieder ein sehr interessanter Beitrag. Mein Deutschlehrer meinte einmal, dass wenn man die Reliquien alle zusammen zählt, es einen Heiligen oftmals in mehrfacher Ausgabe gegeben haben muss :) Ich muss heute noch darüber schmunzeln.
AntwortenLöschenLG Kathrin