Donnerstag, 8. Dezember 2016

Dies und Das über die Zeit

Die Zeitumstellung ist schon einige Wochen vorbei und doch ist sie immer noch Gesprächsthema. Wie jedes Jahr wurden wir wieder mit Meldungen bombardiert, wie ungesund das doch alles sei.
Aber eines muss einmal gesagt werden: die Zeitumstellung ist nicht schlimmer als einmal eine Stunde länger fernsehen oder ein Zeitzonenflug. Die wahren Gefahren für unseren Biorhythmus lauern ganz woanders.


Doch immer mehr Menschen fragen sich, wozu dieser ganze Aufwand mit der Zeitumstellung gut sein soll. Klar, wir fühlen uns in den ersten Tagen etwas müde, weil der Schlafrhythmus durcheinandergerät. Doch das trifft auch auf jeden anderen Tag im Jahr zu, an dem wir mal eine Stunde länger aufbleiben - etwa auf einer Familienfeier oder bei einem spannenden Fußballspiel im Fernsehen. Umgekehrt schlafen wir am Wochenende bestimmt schon mal eine Stunde länger. Auch das hinterlässt keine bleibenden Schäden. Oder denken wir an die Zeitzonenflüge, die wir hinter uns haben. Schon nach wenigen Tagen ist das alles kein Problem mehr.
Gefährlicher als die zwei Umstellungstage im Jahr ist es, wenn wir ständig ein Leben gegen die innere Uhr führen. Mediziner sprechen dann vom sozialen Jetlag. Das Schlaf-Wach-Bedürfnis von Menschen unterscheidet sich. Es gibt zwei Grundtypen: die sogenannten Lerchen und die Eulen. Lerchen werden früher müde als andere Menschen und stehen morgens eher auf. Bei Sonnenaufgang sind sie fit. Eulen hingegen sind abends lange leistungsfähig, morgens dafür müde und unkonzentriert. Leben wir gegen unseren Biorhythmus, weil wir  beispielsweise als "Eule" morgens regelmäßig früh aufstehen, kann das zu gesundheitlichen Problemen führen.
Das zeigte 2015 eine Studie der Universität von Pittsburgh. An der Untersuchung nahmen 447 Berufstätige teil. Wegen ihres durch den Beruf bestimmten Tagesrhythmus gerieten vor allem die  "Eulen" in einen sozialen Jetlag. Hier drohen folgende Gesundheitsrisiken:
Adipositas (Übergewicht)
Diabetes
Bluthochdruck
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Krebs
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Nachtarbeit als krebserregend ein. Der Grund sind Studien an Krankenschwestern, die 30 Jahre im Schichtdienst arbeiteten: ihr Risiko für Brustkrebs war um 50% erhöht. Warum das so ist, fanden Forscher der Universität New York im August 2016 heraus: Dauerhafte Störungen des natürlichen Rhythmus aktivieren in den Körperzellen Gene, die das Wachstum von Krebszellen anregen.
Ein guter Rat für Alle: Wir sollten unseren Alltag so gut wie möglich an die innere Uhr anpassen. Als "Eule"  sollte man nicht zwanghaft versuchen, in den Morgenstunden fit zu sein. Man sollte Dinge, bei denen man sich konzentrieren muss, lieber in den Nachmittags- und Abendstunden erledigen. Für  "Lerchen" gilt: Man sollte sich in der zweiten Tageshälfte Ruhe gönnen.
(Interessanter Vortrag im Krankenhaus)



Als Kind in Glück und Leid
schlich langsam mir die Zeit.
Als Jüngling stolz und kühn
spazierte sie dahin.
Als reifer Mann zuweilen
sah ich sie furchtbar eilen.
(Unbekannt)

24 Kommentare :

  1. Liebe Irmtraud,
    mir kommt die Zeitumstellung immer unsinniger vor und ich habe nicht das Gefühl, dass diese Umstellung das Gleiche ist wie eine Stunde länger / weiniger fernsehen. Für mich persönlich ist es eher so wie jeden Tag länger fernsehen.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Irmi,
    das ist ein sehr interessanter Beitrag. Im Grunde mache ich es dann wohl richtig, ich höre auf meinen Körper, so gut es geht.
    Herzliche Grüße
    Regina

    AntwortenLöschen
  3. danke, liebe irmi!
    die bestätigung meines verhaltens...
    auf den körper hören und wenn möglich den tag danach managen.
    herzliche grüsse von der morgenlerche kelly (der die zeit wegrennt) ;)

    AntwortenLöschen
  4. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    vielen Dank für diesen so interessanten Post über die Zeit! auch ich finde, daß die Zeitumstellung ein Relikt aus früheren Tagen ist und heutzutage keinen Sinn mehr macht ... Probleme hab ich keine damit, ich höre einfach auf meinen Körper, der sagt mir immer ziemlich genau, "wieviel Uhr" es ist *lächel*
    danke für diese wieder prima Recherche!
    Das Gedicht am Ende ist so wahr, mit jedem Tag, den ich älter werden, habe ich das Gefühl, daß die Tage schneller umgehen ...
    Hab einen feinen und freundlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße und eine ganz herzliche Umarmung, Deine Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  5. Servus Irmi,
    interessant die Ergebnisse dieser Studie - und dem Gedicht kann man nur zustimmen, wie sehnlichst erwartete man das Führerscheinalter, die Volljährigkeit und und und....!!!
    Einen sonnigen Tag,
    Luis

    AntwortenLöschen
  6. glaube auch mal sollte nicht gegen das NORMALE leben..nur wie geht es ??für manche unmöglich
    DANKE für den Beitrag Irmi
    mit einem LG vom katerchen

    AntwortenLöschen
  7. Ob du es glaubst oder nicht, erst jetzt bin ich nach der Zeitumstellung soweit, das ich wieder ganz von selbst kurz vor 7 aufwache, eben wie vor der Zeitumstellung.

    Klar war es kein Problem, nach dem Klingeln des Weckers aufzustehen - aber ein klein wenig raus aus dem Rhythmus war man ja schon.

    Und ich gebe dir recht, es gibt nichts schlimmeres wie Schichtarbeit, mein verstorbener Mann hatte darunter sehr zu leiden

    lg gabi

    AntwortenLöschen
  8. Moin liebe Irmi,
    da hast sehr Interessantes geschrieben. In meinem Arbeitsleben habe ich 3-Schicht-Betrieb gehabt - das war auch schwer. Selbst heute ist mein Biorhytmus total daneben. onbwohl das nun schon lange her ist.
    Schönen Wochenteiler wünsche ich Dir
    Helga

    AntwortenLöschen
  9. Nun erst einmal liebe Grüße, war etwas länger nicht hier, aber habe gelesen. ich war mal eine Eule, inzwischen springe ich zwischen Lerche und Eule hin und her. So macht mir die Zeitumstellung keine Probleme, schon von Anfang an. Allgemein frage ich mich allerdings auch, wozu es gut ist. Ich sehe da keinen Sinn. Allgemein höre ich auf meinen Biorhytmus, so gut es geht, ich habe aber auch die Zeit, wie viele eben nicht.
    Liebe Grüße zu Dir und passe auf Dich auf, herzlichst Klärchen

    AntwortenLöschen
  10. Liebe Irmi
    Ein sehr interessanter Beitrag. Wir sollten eh wieder mehr auf den Körper hören. Doch ob das in dieser Arbeitswelt und all den technischen Möglichkeiten die wir haben, machbar ist???
    Wie wahr das Gedicht. Als Kind schien die Zeit endlos und jetzt habe ich das Gefühl sie zerrinnt mir durch die Finger.
    Liebe Grüsse
    Barbara

    AntwortenLöschen
  11. Ich bin eine Eule, und mit einer Lerche verheiratet. Das ist nicht nur spannend... Aber irgendwie gewöhnt man sih dran. Man muss halt auch eine Lösung finden. Der Schwiegersohn (Eule) steht oft nächtens nochmals auf, damit er seine Lerche nicht weckt, und geht dann, wenn sie ausgeflogen ist, nochmals eine Stunde aufs Ohr....
    Herzlichst
    yase

    AntwortenLöschen
  12. ...ich kann mich nicht genau einordnen, liebe Irmi,
    ich gehe meist spät schlafen und kann trotzdem gut früh aufstehen...in den letzten Jahren ist mein Schlafbedürfnis zurück gegangen (senile Bettflucht?)...und dann gibt es irgendwann einen Tag, da muß ich früh schlafen gehen, weil ich das Bedürfnis habe und mich nicht mehr auf den Beinen halten kann, das mache ich dann auch und danach ist alles wieder gut...diese Tage werden aber immer seltener, zumal unser Tag sowieso nicht mehr so früh anfängt wie in der Zeit ,da ich regelmäßig Frühdienste hatte oder die Kinder zur nullten Stunde in die Schule mußten...der Spruch ist wirklich wahr, als Kind habe ich darüber milde gelächelt ;-),

    liebe Grüße Birgitt

    AntwortenLöschen
  13. Liebe Irmi,
    ich bin eine Nachteule, habe mich aber Kinder-und Berufsbedingt immer unter die Lärchen mischen müssen. Nur ansprechen darf man mich früh morgens nicht....
    Und ein bis zwei Tässchen Kaffee brauche ich auch.
    Aber man gewöhnt sich an alles und wenn ich in eine andere Zeitzone fliege, stelle ich mich möglichst sofort auf die dortige Zeit ein und warte, bis sich mein Körper angepasst hat. Der braucht halt etwas länger als der Flug dauert, gell.
    Liebe Grüße
    moni

    AntwortenLöschen
  14. Liebe Irmi,
    ich danke dir für den interessanten Beitag vom Vortrag im Krankenhaus!
    Wunderbar, wie viel Wissen du immer in deine Beiträge packst, die einen bereichern!!!
    Manches Neue habe auch ich nun heute noch gelernt!! Klasse!!!

    Alles Gute dir
    und liebe adventliche Grüße
    von Monika*

    AntwortenLöschen
  15. Liebe Irmi,
    du fasst das zusammen was ich mir über die Zeitumstellung auch immer denke.
    Nur viel ausführlicher und durchdachter, ich habe mich da immer so an der Oberfläche gehalten.
    Danke für diesen interessanten Beitrag.
    Herzliche Grüße
    Ganga

    AntwortenLöschen
  16. Liebe Irmi, wie immer sehr interessant. Wir müssen wohl alle lernen, auf uns aufzupassen.
    LG
    Magdalena

    AntwortenLöschen
  17. Liebe Irmi,
    ich habe mit der Umstellung der Uhren eigentlich nie Probleme. Diese eine Stunde macht mir rein gar nichts aus. Allerdings kämpfe ich seit gestern mit einem Zeitunterschied von 6 Stunden. Ich war nämlich die letzten Wochen in Bangkok und diesen gewaltigen Zeitunterschied muss mein Körper jetzt verkraften. Ich denke bis spätenstens zum Wochenende hat er es wohl geschafft :-) .
    LG
    Astrid

    AntwortenLöschen
  18. Liebe Irmi, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zeitumstellung das selbe bedeutet wie einmal eine Stunde länger fernsehen. Zusätzlich bin ich noch eine Krankenschwester im 3-Schicht-Betrieb und kann ein Lied davon singen, was diese eine Stunde ausmacht: nicht nur bei uns, auch bei den Patienten.
    glg zu Dir
    Susanne

    AntwortenLöschen
  19. Das ist ein sehr interessanter Post, liebe Irmi! Doch ich glaube, ich bin weder Eule noch Lerche - ich gehe nämlich gerne früh schlafen und noch lieber schlafe ich lange - grins! Eine Eule bin ich also in keinem Fall! Aber es stimmt, wir sollten nicht gegen unseren inneren Rhythmus angehen - manchmal lässt es sich aus beruflichen Gründen aber sicher schlecht umsetzen. - Eine schöne Zeit! LG Martina

    AntwortenLöschen
  20. ja diese blöde Zeitunmstellung finde ich auch ungesund und das alte so wie immer so lassen.
    Lieben Gruss Elke

    AntwortenLöschen
  21. ich habe deine Zeilen wieder sehr gerne gelesen. Ich bin ja von der Zeitumstellung ganz begeistert. Ich freue mich über die Sommerzeit - über den verlängerten hellen Abend. Und es stimmt schon ... das eigene Zeitempfinden ... der eigene innere Rhythmus ... der ist letztlich entscheidend. Ich bin abends gerne lange wach, deshalb freuen mich auch die langen Sommerabende ganz besonders.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

    AntwortenLöschen
  22. Hallo Irmi,
    ja, ja, die liebe Zeit!
    Also die Sommerzeit finde ich einfach super.
    Die Tage sind länger hell und dadurch kann ich länge mich in der Natur
    aufhalten und z.B. laufen.
    Die Umstellung macht mir überhaupt nichts aus.
    Wunder mich nur immer was doch viele Menschen jedes Jahr ein Drama draus machen.
    Ist halt typisch DEUTSCH! In keinem anderen betroffenen Land wird so ein Aufstand zelebriert.
    Da gibt es genug Zeitgenossen, die reden von gestohlener Zeit und sonstigem Quatsch.
    Wünsche dir ein erbauliches Wochenende.
    VG
    Oskar

    AntwortenLöschen
  23. Liebe Irmi,
    ich sage schon lange, dass mich mein Beruf zwingt, gegen meinen inneren Rhythmus zu leben. Ich bin zwar keine "Nachteule", aber ganz bestimmt auch kein Morgenmensch. Wenn man mich lange genug "in Ruhe" lässt, pendelt sich mein Rhythmus darauf ein, dass ich zwischen 9 und 10 Uhr aufstehe und zwischen 1 und 2 Uhr nachts schlafen gehe. Aber wann hatte ich das letzte Mal in meinem Leben diese Ruhe? Ich glaube, 1987 während eines Skandinavien-Urlaubs. Mein erzwungener Alltags-Rhythmus sieht so aus: Um 5.20 aufstehen, um (bei anderthal Stunden Fahrzeit nach Wien) rechtzeitig im Büro zu sein, nach der Arbeit bin ich so erschöpft, dass ich mich inzwischen fast täglich für eine Stunde hinlege und abends gehe ich zwischen 22 und 23 Uhr schlafen, weil ich mich schon wieder erledigt fühle. An den Wochenende kann ich manchmal bis 8 oder 9 "ausschlafen", manchmal wache ich aber automatisch schon früher auf, weil mein Körper nicht mehr an dieses "Dürfen" gewöhnt ist. Die einzige Chance, um dem entgegen zu wirken, ist endlich in Rente zu gehen, aber so weit ist es bei mir leider noch nicht...
    ALles Liebe und herzliche rostrose Adventgrüße,
    Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/12/namibia-teil-2-kalahari-sundowner.html

    AntwortenLöschen
  24. Liebe Irmi, ich merke es schon, es tut fast niemanden gut, dass ständig an der Zeit gedreht wird!
    Ich wünschte auch, es bleibt bei einer Zeit!
    Liebe Grüsse
    ein schönes 3.Adventwochenende wünscht Dir
    Elisabeth

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.